Ratten
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​Herrscher der Kanalisation

​Ratten vermehren sich sehr schnell – die Verwandtschaft eines einzigen Rattenpaares kann innerhalb eines Jahres auf etwa 1.000 Tiere anwachsen. Daher brauchen sie ausreichend Lebensraum und haben diesen als einzige Säugetierart in der Kanalisation gefunden. 

Diese bietet den Ratten Schutz vor Verfolgung und ein dichtes Wegenetz unter Marktplätzen, Metzgereien und Großküchenbetrieben. Rattenkolonien können einen Aktionsradius von fünfzig bis zu mehreren hundert Metern haben.

​Bekämpfung

Bekämpft man Ratten nur an der Oberfläche, führt das nicht zu langfristigen Erfolgen. Eine großräumige Tilgungsaktion muss das Kanalnetz einbeziehen, um den Nachschub aus diesem Rattenreservoir zu unterbinden.

In Hauptkanälen erkennt man Rattenbefall leicht an angefressenen Ködern und Abfällen sowie an frischem Kot. In kleinen Seitenkanälen sind Probeauslegungen nötig.

 

Das Köderverfahren hat sich als Bekämpfungsmethode am besten bewährt und durchgesetzt. Grundsätzlich sollten bei jeder Routinekontrolle der Kanalisation Köder ausgebracht werden. Zusätzlich zu dieser durchgängigen Bekämpfung empfehlen sich zwei Großaktionen pro Jahr, idealerweise im Frühjahr und Spätherbst.

Ist die Köderbehandlung nur bei einem Teil der Kanalisation zugleich möglich, sollte man in sich geschlossene Bezirke auswählen. Hierbei helfen Lagepläne der Gemeindeverwaltung.

Wanderratte

Wege nach oben

Schadhafte Kanäle, Hausanschlüsse, Regenrohre oder sogar WC-Schüsseln bilden Übergänge aus der Kanalwelt an die Oberfläche oder direkt in Gebäude hinein. Austrittslöcher in Kellern oder Wühllöcher im Erdreich bieten oft Hinweise auf Kanalschäden.

Merkblatt: Ratten

​Herrscher der Kanalisation